Ein Moses mit Glück im Unglück
Vor kurzem fiel mir ein Zeitungsbericht des Hamburger Abendblattes in die Hand. Es wurde von einem Schiffsjungen aus Emden berichtet, der im englischen Kanal von dem deutschen Ostasien.- Frachter „HOLSTENSTEIN“ unbemerkt über Bord gefallen war. Er wurde nach einigen Stunden von dem norwegischen Frachter „TINDFONN“ entdeckt, der wegen der rauhen See jedoch kein Boot aussetzen konnte, und die Rettung Peter Taschenmachers mittels englischen Hubschraubers organisierte. Peter Taschenmacher gehört zu meinem Freundeskreis. Ich habe ihn auf die wohl dramatischstenen Stunden seines Lebens angesprochen. Er hat mir darüber berichtet:
Der 13. August 1968 hätte das Ende von Peter Taschenmachers noch kurzem Leben sein können. Wenn da nicht der norwegische Seemann in seiner Mittagspause Appetit auf einen Apfel gehabt hätte, den er gerne achtern an der Reling essen wollte. „Ich sah noch wie dem Mann, der achtern an der Reling des Tankers stand, der Apfel aus der Hand fiel, und er nach mittschiffs, zu den Brückenaufbauten, rannte. Das Schiff machte dann, kurze Zeit später, einen großen Bogen“: erzählte Peter. „An viel mehr kann ich mich nicht erinnern. Nur noch, dass ich in England, im Krankenhaus, wieder aufgewacht bin“.
Wie konnte das passieren? „Ich hatte in der Mittagspause meine Kammer saubergemacht, und wollte die Fulbrass ausleeren. Dazu bin ich nach achtern an die Reeling gegangen. Es war ziemlich schlechtes Wetter. Der Dampfer hat wohl just in dem Moment, als ich die Fulbrass über die Reling kippen wollte, übergeholt. Dabei muss ich das Gleichgewicht verloren haben. Hat keiner gemerkt.“. Erst Stunden später schwamm Peter genau in der Kurslinie des Norwegischen Tankers „Tindfonn“, und da war der Apfel essende Kollege, der Peter quasi das Leben rettete. Seine Eltern wollten nach seiner Heimkehr von der Seemannskarriere nichts mehr wissen. Peter fuhr aber danach noch auf der „Seestern“ von Fritzen und auf der……….. bis er die Seefahrt an den Nagel hängte. Äpfel sind heute sein Lieblingsobst